Diversität – zuerst mal das Positive: Ende der 90iger Jahre ging es in erster Linie darum, möglichst viele Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichen Erstsprachen zu gewinnen um Dolmetsch- und Übersetzungsarbeiten im Sinne der „Kund*innen“ der Stadt Wien zu übernehmen oder Pflegekräfte unterschiedlicher Kontinente und Länder zur Kompensation des Fachkräftemangels in der Pflege zu finden. Heute, im 3 Jahrtausend angekommen, will sich die Stadt als moderne Dienstgeberin präsentieren. In vielen Bereichen der Stadt Wien und ihren Unternehmungen hat Diversität bereits Raum gefunden – trotzdem ist noch viel Luft nach oben, um Diversität selbstverständlich und gleichberechtigt gesellschaftlich zu leben.

Diversität braucht qualitätssichernde Maßnahmen für alle, um zu wachsen. Selbst wenn die Organisation – also die Stadt Wien in Verbindung mit der younion – sich ausdrücklich gegen Rassismus ausspricht, bedarf es einer aktiven und kontinuierlichen Auseinandersetzung, damit mögliche bestehende (auch unbewusst) rassistische Strukturen aufgedeckt und verändert werden können.

Jährliche Zusammentreffen und damit verbundene Evaluierungsprozesse sind sicherlich hierbei nachhaltig und zukunftssichernd.

Diversität fördern

Die Dienstgeberin als auch die zuständige Interessensvertretung der Arbeitnehmer*innen muss sich folgende Fragen stellen: Gibt es ausreichende und bekannte diversitätssensible und rassismuskritische Maßnahmen und wohin kann ich mich im Ernstfall wenden? Gibt es für die unterrepräsentierten Gruppen Interessensvertreter*innen mit Anspruch auf rechtswirksame Vertretung?

Wie ernst werden die Sorgen oder Herausforderungen der BIPoC genommen? Werden sie gesehen? Wird auf diese Rücksicht genommen? Auf ihre Religion? Auf ihre Betroffenheit? Auf die Doppelbelastung, sich als betroffene Person täglich mit schweren, existentiellen und persönlichen Themen zu beschäftigen?

Mit den Anforderungen einer wachsenden diversen Gesellschaft erhöht sich auch die Verantwortung von Dienstgeber*innen, deren Führungskräften und Interessensvertreter*innen. Diese muss sich in Schulungsmaßnahmen, verbindlichen Fortbildungen, allfälligen Rechtsvertretungen von Diskriminierungsopfern und im Ernstfall von dienstrechtlichen Konsequenzen für Täter*innen ausdrücken. Diversität braucht Wertschätzung, Respekt und Selbstverständlichkeit im Alltag.

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