Bei uns ist momentan vor allem das Problem vorrangig, dass wir zu wenig Platz und zu wenig Personal haben, während gleichzeitig der organisatorische Aufwand und die Menge an Dokumentation immer mehr ansteigt.

Das trifft bei uns leider mehr unsere PatientInnen

als uns selbst, denn die bekommen immer kürzere Therapie­einheiten und es kann oft nur schlampig dokumentiert werden, weil wir die Zeit fürs Dokumentieren von der Zeit für die Therapien abzwicken müssen.

Allgemein wird die Förderung für unsere PatientInnen

immer weniger, weil das, was wir bisher für sie getan haben, teilweise nicht mehr abgerechnet wird oder durch den Zeitmangel nicht mehr dokumentiert werden kann. Das ist natürlich sehr schade für meine PatientInnen und mir tut das auch sehr Leid.

Wir haben ja auch viel mit Kindern zu tun, und wenn da dann nicht mehr alles gemacht werden kann, was nötig und möglich wäre, um dem Kind ordentlich zu helfen, weil keine Zeit ist, ist das einfach nur schade.

Da kommt auch noch dazu,

dass es keinen übergeordneten Plan gibt, kein Konzept, damit man als Ärztin oder Arzt weiß, welche Leistungen und Förderungen in der Therapie überhaupt möglich sind. Die ÄrztInnen kennen sich unterschiedlich gut aus und manche PatientInnen kriegen dann bei uns nicht alle Therapien, die eigentlich möglich und notwendig wären.

Ein großes Problem ist auch,

dass die ambulante Nachbehandlung durch den Personalschlüssel nicht mehr möglich ist, auch wenn sie eigentlich gebraucht wird.

Die ambulante Nachbetreuung ist wichtig, wir sollen sie aber eigentlich nicht machen. Das können wir teilweise umgehen, aber nicht immer. Denn private Therapie können sich viele nicht leisten, und bei uns gibt es Wartezeiten von einem halben Jahr bis zu einem Jahr, aber Kinder mit Paresen – die können nicht warten.

Und die haben dann teilweise auch deutliche Rückschritte,

bis sie endlich wieder Therapie bekommen. Und wenn dann jemand nach einem Jahr wieder kommt, und die Hände sind wieder kontrakt geworden, obwohl das alles schon viel besser war… das ist so unnötig.

Privat liegt da der Aufwand pro Woche bei 70 Euro für die Therapieeinheit, und dann kriegt man vielleicht 20 Euro von der Krankenkasse zurück und die Kinder brauchen ja oft mehrere verschiedene Therapien.

Es ist einfach nur schade.

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