Der Gesundheitssektor ist vom Fachkräftemangel in doppelter Hinsicht betroffen. Bei einem steigenden Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung aufgrund der demographischen Entwicklung weltweit – so auch in Österreich, ist die Gesundheitsbranche mit einer gleichzeitigen Abnahme von qualifizierten Mitarbeiter*innen konfrontiert. Österreich steht mit diesem Problem nicht alleine da. Um zukünftig eine qualitativ hochwertige Versorgung für Patient*innen zu gewährleisten, sind Strategien erforderlich, um Fachkräfte zu binden, anzuwerben und die Gesundheitssystemeffizienz unterstützen.
Das im Frühsommer vorgestellte Verbesserungspaket des Gesundheitsministers ist nur auf zwei Jahre ausgelegt und deckt nicht annähernd die qualifiziert hochwertig durchdachten Forderungen der Fachgewerkschaften ab. Der Anschein einer schnellen Lösung – um das Gesicht vor der Bevölkerung zu wahren – lässt sich nicht wegdiskutieren.
Währenddessen sind Personalmangel und Überbelastung im Steigen und die Arbeitsbedingungen mancherorts nicht mehr auszuhalten. Die Überlastungsanzeigen nehmen zu und die gefährliche Pflege ist zum Tagesthema geworden.
Es wird erst etwas geschehen, wenn etwas so Schlimmes wie „Lainz“ passiert.
Aber der Politik kann es egal sein, denn wer hat schon Verantwortung zu tragen? Vor einem Untersuchungsausschuss hat ohnedies niemand mehr Angst und bei Scheitern gehen wir halt wieder ins Bundesland zurück. Danke Herr Minister!
Daher fordert die KIV:
- Die Arbeitsbedingungen in den Gesundheitsberufen strukturell und finanziell nachhaltig verbessern!
- Umgang mit Mitarbeiter*innen überdenken und Führungsstil nach heutigem Wissensstand adaptieren!
- Berufsfeldübergreifende Tätigkeiten vermeiden!
- Curriculum für Auszubildende vereinfachen!