Das Klimakrise ist besonders für junge Menschen ein existenzbedrohendes Thema, das extreme ökologische Veränderungen mit sich bringen wird, die sich in nicht allzu ferner Zukunft direkt auf unsere Gesellschaft, das soziale Gefüge und die Strukturen unseres täglichen Lebens auswirken werden. Kaum ein Aspekt unseres Daseins wird von diesen Veränderungen verschont bleiben und alle von uns, alt oder jung, reich oder arm, werden direkt davon betroffen sein.

Tatsächlich ist die Stadt Wien, durch geografische Gegebenheiten, die von der Klimakrise am stärksten betroffene Hauptstadt Europas. Wir alle haben die extreme Hitze der letzten Sommer und die damit verbundenen, unfreiwilligen Saunaerfahrungen in öffentlichen Verkehrsmitteln persönlich erlebt. Vielen von uns fallen heuer die Bäume auf, die den letzten Sommer nicht überlebt haben. Die regnerischen Wochen im April und Mai waren schon fast fremd nach den trockenen letzten Jahren.

Und das ist nur ein kleiner Vorgeschmack. Es wird bei den Auswirkungen der Klimakrise nicht bei lästigen Wetterphänomenen bleiben und die Klimakrise ist auch nicht „nur“ eine Krise der Jungen. Wir müssen uns auf extreme Belastungen für unser Gesellschaftsgefüge und das Sozialsystem gefasst machen. Wie sollen wir damit umgehen? Wie können wir versuchen, zumindest die ökologischen Effekte der Klimakrise etwas abzuschwächen?

Die gute Nachricht ist, dass die Gemeinde als größte Arbeitgeberin Wiens auch die Möglichkeit hat, die Stadt und die Bemühungen zum Klimaschutz nachhaltig und positiv mitzugestalten. Ein weiteres Ziel wäre es, dass in Wien eine Kultur aktiver Bürger*innen gelebt wird, die diese Stadt mitgestalten. Prozesse der Bürger*innenbeteiligung sollen alle Bevölkerungsgruppen zur Teilhabe einladen und ermutigen. Das Umweltrecht ist im Sinne einer verstärkten Teilhabe anzupassen.

Umweltpolitik – wie wir sie verstehen

Die Wertigkeit von Umwelt- und Sozialpolitik gehen in einer Gesellschaft meist Hand in Hand. Wie sorgsam wir mit unserem Lebensraum umgehen, reflektiert meist, wie sorgsam wir mit unseren Mitmenschen umgehen.

Wir fordern deshalb:

  • Beitrag zum Klimaschutz – bis zu 100% Homeoffice während der Sommermonate zur Entlastung der Umwelt durch Pendler*innen im Stadtverkehr
  • Die bessere Verknüpfung der S-Bahnlinien mit den anderen öffentlichen Wiener Verkehrsmitteln, zum Beispiel durch Einbindung ins Infosystem der U-Bahnen.
  • Die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in den Randbezirken und zu den neuen Wohnzentren, ohne Abwälzung der Kosten von der öffentlichen Hand zu privaten Kostenträgern.
  • Die Anrechnung von Anreisezeiten als Dienstzeit, wenn öffentliche Verkehrsmittel benützt werden.
  • Die sofortige Umsetzung von einfachen Energiesparmaßnahmen vorrangig dort, wo damit auch eine Verbesserung für Bedienstete verbunden ist (abgedichtete Fenster, Isolierung von Heizungsrohren, thermische Sanierung, Tageslichtleuchten).
  • Eine Diskussion der Problematik von Arbeitsplätzen mit hoher Schadstoffbelastung bei langer Einwirkungsdauer.
  • Die Anwendung von Umweltmaßnahmen bei Baustellen im Wirkungsbereich der Gemeinde (zum Beispiel RUMBA: Projekt umweltfreundliche Baustellen).
  • Die Umsetzung der Ökokaufrichtlinien im Beschaffungswesen, Berücksichtigung bei Förderungen und Veranstaltungen sowie bei allen privatrechtlichen Aktivitäten der Gemeinde.
  • Die Anwendung von Feinstaubminimierungsmaßnahmen im Wirkungsbereich der Gemeinde.
  • Eine konsequente Mülltrennung und strengere Kontrollen der getrennten Sammlung von infektiösem, radioaktiven und sonstigem Abfall in den Krankenhäusern.
  • Eine konsequente Müllvermeidung und Trennung von Spitalsmüll im Verpflegungsbereich (z. B. Mehrwegsysteme, …)
  • Dienststellenabfall ordentlich getrennt – unterschiedliche Abfalltonnen/Weiterbildung Reinigungspersonal
  • Durchdachter und nachhaltiger Einkauf der Stadt für Büro und Alltag
  • Fuhrparkmobilität der Stadt – wie können Autos ersetzt werden bzw. welche werden benützt?
  • Bautätigkeit der Stadt – Sinnhaftigkeit der Materialien, Nachhaltigkeitsfrage, Benützer*innenfreundlichkeit im Arbeitsalltag.

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