Dass nicht alle Kinder gleich früh und adäquat Zugang zu Bildung haben ist nicht neu

Dass nicht alle Kinder gleich früh und adäquat Zugang zu Bildung haben ist nicht neu, ebenso wie die Tatsache, dass es deswegen und auch durch Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes bedingt immer öfter deutlich mehr und intensive Unterstützung durch ausgefeilte pädagogische Konzepte und speziell ausgebildete Pädagog*innen braucht. Konzept, Raum und Zeit verselbständigen sich ja nicht mit dem Ansatz „wir lernen miteinander und voneinander“ und NEIN, die Rede ist hier nicht nur von Kindern mit Diagnosen, sondern von einer stetig wachsenden Anzahl von Kindern unterschiedlichen Alters, die alterstypische Entwicklungsschritte noch nicht gemacht haben und teilweise noch weit davon entfernt sind.

„Zahlen, Daten, Fakten“

Die vielfach beschworene Floskel „Zahlen, Daten, Fakten“, ja, die würde man über die Statistik des MEF gut untermauern können. Keine weit entfernte philosophische Frage, wer plant, strukturiert im organisatorischen Bereich und wer erlebt in der Praxis die Auswirkungen und Funktionalität des geschaffenen Rahmens und der vorgesehenen und bereitgestellten Ressourcen?

Nachvollziehbar also, dass sich dieser Bedarf auch im Organigramm der MA10 weiterhin abbildet und ihm sogar durch eine eigene Stabsstelle Rechnung getragen werden soll. Auch der ursprüngliche Entwurf/Arbeitstitel, der noch die Bezeichnung Kinder mit Behinderung enthielt, wurde schon in Form gebracht.

MA 10

Die Zielsetzung und Konzepte könnten transparenter sein

Die Zielsetzung und Konzepte könnten transparenter sein. Gerüchte, die darauf abzielen, dass die MA10 mit ihrem reduzierten Marktanteil nicht 100% der MEB/KIB-Kinder betreuen kann, bringen Unruhe, Gemurmel und Unsicherheit.

Integration und noch mehr Inklusion brauchen wie der gesamte Betrieb kleinere Gruppengrößen und einen deutlich höheren Betreuungsschlüssel, um nicht nur einer gesellschaftlich und ethisch gewünschten Optik Genüge zu tun, sondern auch denen zu entsprechen, die davon in erster Linie profitieren dürften – den Kindern.

Wer jetzt noch nach einer Kosten – Nutzenrechnung fragt…

Was hat Gepetto, der Schnitzer von Pinoccio mit unserem Alltag in den Kindergärten zu tun? Es zeigt den Unterschied zwischen Werkstatt und realer Welt! Selbst dann ist aber nicht alles so gelaufen, wie er sich das so gewünscht hätte. Denn das Schnitzen allein, war nicht der Weisheit letzter Schluss. Wenn wir es könnten, wir würden alle das Schnitzmesser in die Hand nehmen und uns Kolleg*innen erschaffen, um endlich alle Planposten an den Standorten besetzen zu können.

Gibt es denn wirklich so wenige potenzielle Mitarbeiter*innen vor den Toren der MA10 und in den Ausbildungsstätten? Natürlich könnten es mehr sein, aber warum kommen die wenigen, die zur Verfügung ständen nicht und warum bleiben nicht alle, die wir gerne im Unternehmen halten wollten in der Abteilung?

Viele Fragen, auf die Werbung für den Beruf und die tradierten Ausbildungsformen, die in eine berufliche Sackgasse führen, keine Antwort sein können. Die Begeisterung für die Berufung und Aufgabe, Kinder in ihren Bildungs-/ und Entwicklungsprozessen zu begleiten, bedeutet nicht gleichzeitig, dass Mitarbeiter*innen nicht ebenso genau auf die Arbeitsbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten und betriebliche Gesundheitsförderung für sich selbst achten.

Wenn Auszubildende die Möglichkeit erhalten, in der Praxis an unseren Standorten den Beruf hautnah zu erleben und zu erlernen, dann gehen sie wohl kaum mit Scheuklappen durch ihren Arbeitsalltag. Wir erwarten eine gut ausgeprägte Wahrnehmung, Empathie, Weitblick ebenso wie Kommunikationsfähigkeit und Kreativität.  Diese Fähigkeiten hören aber doch mit dem Blick auf die Bedürfnisse der Kinder nicht auf.

MA 10

Überlastungsreaktionen dürfen nicht unter einen der vielen bunten Teppiche gekehrt werden, sie brauchen langfristige Lösungen

Die Belastungen und fehlenden Hände sind sichtbar und leider schon alltäglich. Ich spreche nicht von orthopädisch empfohlenen Sitzgelegenheiten, die sicher für viele wichtig sind, Computerbrillen oder Gesundenuntersuchungen, die als wichtige Errungenschaft regelmäßig durchgeführt werden könne und das Gesamtbild des Gesundheitszustandes sichtbar machen. Mindestens genauso wichtig wie die körperliche Gesundheit muss die emotionale und psychische Stabilität der Mitarbeiter*innen sein. Für die Innen- und für die Außenwirkung.

Standards in Fachberufe – ein Tabu in der MA 10?

Supervision zählt in vielen sozialen Berufen längst zu den Standards und ist fester Bestandteil der Fürsorge für die Mitarbeiter*innen. Mit ihnen steht und fällt die Qualität der Bildungsarbeit und auch ein offener, interdisziplinärer, pädagogischer Austausch. Das hilft, gemeinsam Konzepte zu entwickeln und zu tragen. Transparenz im pädagogischen Handeln innerhalb aller vertretenen Berufsgruppen stärkt das Team und das Selbstverständnis jedes Einzelnen im großen Ganzen dieser wertvollen Bildungsinstitution.

Supervision hat viele Einsatzgebiete und Gesichter

Sie kann in Krisen eine erste Hilfe sein, doch viel mehr lassen sich viele dieser Krisen durch den moderierten und begleiteten Austausch vermeiden. Wieder ein Pluspunkt für ein stabileres Arbeitsumfeld. Anders als MOG, TOM, Beurteilungen, pädagogische Tage und sämtliche anderen Gesprächs-/ und Feedbackformen, gehört Supervision nicht zu den Aufgaben einer Führungskraft, sondern zu den Möglichkeiten, die professionelle Arbeit zu pflegen und zu entwickeln.

Als unaufschiebbare Veränderung muss die Dienstgeberin der Forderung nach Supervision, Coaching und begleitender Gesprächsführung in der Dienstzeit nachkommen.

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