Führung kommt vor dem Fall? Wer sich in der MA10 freiwillig an eine Leitungsfunktion wagt, braucht aktuell Mut und starke Nerven. Was nach Hochseilakt klingt, ist auch einer. Manchmal ist der Fall tief und das Netz davor nicht zu erkennen. Die Hoffnung, es könnte da sein, reicht aber leider nicht, um sich sicherer zu fühlen.

Ist der Managementlehrgang erstmal absolviert, geht es mit voller Kraft in die eigene Kanzlei. Mit viel Glück konnte man vorher schon viel Erfahrung mit den Herausforderungen des Leiter*innendaseins sammeln.

Viele Prozesse müssten evaluiert und abgespeckt bzw. vereinfacht werden. Die Listenwirtschaft und Administration sind überbordend und bilden offenbar dennoch nicht ausreichend ab, woran es wirklich fehlt. Oder die Informationen verebben im Nirvana. Leitfäden, Listen und Co. haben sich zu einem dichten undurchsichtigen Dschungel verwachsen. Vieles, das heute möglich ist, ist es morgen schon nicht mehr. Wer soll da den Überblick bewahren und das neben den teilweise unmöglichen Rahmenbedingungen?

Was ändern Hilferufe über zu wenig Personal, Aufsichtspflicht oder Heimaufenthaltsgesetz? Schriftlich machen sie doch deutlich, wo Ressourcen nicht mehr reichen, um den Dienst gesichert abzudecken.

MA10: Kopf hinhalten in der Kanzlei?

Ressourcenmangel auf allen Ebenen ist ein Nährboden für Überforderung und Fehlentscheidungen. Dann braucht es jemanden, der den Kopf hinhält und die Verantwortung trägt, auch wenn die dann weit über den Entscheidungsmöglichkeiten und der Autonomie davor liegt.

All die gemeisterten Herausforderungen, permanent über der Belastungsgrenze, Familien, die von all dem meistens nichts mitbekommen und für ihr Kind ganz individuell Erwartungen an den Kindergarten haben und dann doch dieser Moment, wo ein Fehler alles rundherum still werden lässt, sich in einem alles zusammenzieht und keine Lösung mehr zu finden ist.

Wo war die Prävention, die Reaktion auf die Warnzeichen, die Komprimierung des Betriebs auf ein bewältigbares Ausmaß (Öffnungszeiten, Angebot…)? Qualität vor Quantität, zum Schutz der Kolleg*innen und der Kinder.

Ja, das hätte vielleicht keine angenehme Außenwirkung gehabt, dann könnte aber auch niemand mehr behaupten, Probleme würden überspielt oder ignoriert. Ehrlichkeit als Basis für Vertrauen und das Gefühl von Rückhalt.

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