MA 10: Die „Wunderfrage“ ist keine verträumte Spielerei, sondern eine bewährte Methode, um problembehaftete und scheinbar unlösbare Themen und Zustände zu anzugehen. Es geht darum, ein ideales Ziel vor Augen zu haben und Handlungsschritte zu entwickeln. Die Methode erlaubt – rein gemäß dem Bedarf und adäquater Konzepte – Ziele zu entwickeln, noch ungeachtet der vorhandenen oder fehlenden Ressourcen. Darauf aufbauend wird klar, was zur Zielerreichung nötig ist und welche Schritte die Vision möglich machen.

Arbeitsrealität an den Standorten: zwischen Frustration und Gesundheitsrisiko

Natürlich könnte man jetzt annehmen, das sei frustrierend, sobald die nötigen Mittel nicht vorhanden sind. Ebenso oder noch viel mehr frustrierend ist es aber, aus fachlicher Sicht zu sehen, was es braucht und die Gedanken dazu bald im Keim ersticken zu müssen, weil man sich gar nicht mehr nach den materiellen und personellen Ressourcen zu fragen traut. Der Gedanke daran, was man denn trotzt der Mangelsituationen noch auf die Beine stellen könnte, macht das Bild leider auch nicht besser, entspricht aber viel zu oft der Arbeitsrealität an den Standorten.

Führungskräfte und ihre Mitarbeiter*innen haben ein unfassbares Talent, aus den schwierigsten und unwegsamsten Situationen noch Bildungsmomente für die Kinder zu zaubern

Hut ab und ein ehrliches und großes Dankeschön im Namen der Kinder, die es so oft noch nicht formulieren können.

Von außen betrachtet, fallen der Einsatz und all die Hürden, die zu nehmen sind, nicht auf. Im Gegenteil, wird oft nur das Ergebnis gesehen und bewertet. Im günstigsten Fall gibt es konstruktives, positives Feedback, oft stattdessen noch Anregungen für mehr.  Zusammengefasst bedeutet ein geliefertes Ergebnis, dass etwas möglich war. Es hat eh funktioniert. Nach dem „WIE“ fragt dann kaum einer.

Wie also sichtbar machen, was dahintersteht? Wieviel mehr Spielraum für Vielfalt, Entwicklung, Begleitung, Bildung, Chancengleichheit noch gegeben wäre?

Der erste Schritt ist die Vision

Wenn wir uns unserer fachlichen Expertise besinnen, wissen wir schnell, was es braucht. Viele Blickwinkel und Methoden quer durch alle Personalebenen und Personalgruppen würden Früchte tragen.

Danach kann ein ehrliches und offenes Bild des Status quo entstehen. Man kann alles feinsilbig formulieren, aber schönreden kann man vieles in unserem Alltag nicht mehr. Sich in der Frustspirale nach unten zu drehen, ist kein Ziel, sich die offenen Themen schön zu reden und sich vertrösten zu lassen, auch nicht.

Ein erprobtes Mittel ist die Transparenz. Sie könnte den Fahrplan für die Zukunft der MA10 aufzeigen, die Visionen für die Bildungsarbeit der Zukunft. Sie könnte aufzeigen, wie die Strategien gegen den Personalschwund konkret aussehen, dass Kinder – mit steigender Anzahl – mehr und intensivere Begleitung im Gruppenalltag brauchen und ihre Fähigkeiten noch nicht altersentsprechend entwickeln konnten und teilweise wachsenden Aufholbedarf gegenüber ihren Altersgenoss*innen haben. Zeitgemäße Gruppengrößen und Personalbesetzung wären da hilfreich, aber auch der Ausbau der Unterstützungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt noch immer viel zu sehr darauf, die Berufstätigkeit der Eltern durch flächendeckende Betreuung zu gewährleisten.

Welche Strategien hat die Abteilung, die Qualität und Bedeutung der Bildung gesellschaftlich in den Vordergrund zu rücken, für die Eltern Verantwortung tragen und die wir in unseren Einrichtungen über alles stellen? Das sind Fragen, die nicht an den Standorten allein gelöst werden können, dort aber Sorgen bereiten.

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