Die Arbeit des Pflegepersonals ist oft anstrengend und stressig. Die Pflege arbeitet meist in Schichten und muss sich mit fordernden Situationen wie schwierigen Patient*innen und Notfällen auseinandersetzen. Ohne ausreichende Ressourcen und Personal können die Arbeitsbedingungen schnell untragbar werden.

Unzureichende Finanzierung

Die Überlastung des Pflegepersonals im Krankenhaus ist ein weit verbreitetes Problem, das sich negativ auf die Arbeitsbedingungen, die Patient*innenversorgung und die Work-Life-Balance des Pflegepersonals auswirkt. Eine Hauptursache für diese Überlastung ist die unzureichende Finanzierung, die dazu führt, dass nicht genügend Personal eingestellt werden kann, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.

Ein weiterer Aspekt, der zur Überlastung beiträgt, ist das steigende Patient*innenaufkommen. Immer mehr Menschen benötigen medizinische Versorgung, insbesondere ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen, was eine höhere Nachfrage nach Pflegeleistungen zur Folge hat. Aufgrund des Mangels an Personal können diese Anforderungen jedoch oft nicht erfüllt werden.

Ärzt*innenmangel als weitere Ursache

Doch auch der Ärzt*innenmangel kann einen Einfluss auf die Überlastung des Pflegepersonals im Krankenhaus haben: Da es nicht genügend Ärzt*innen gibt, um die steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung zu bewältigen, können sich die Aufgaben des Pflegepersonals erweitern, um Lücken zu schließen. Dies kann dann z. B. dazu führen, dass das Pflegepersonal mehr Verantwortung übernimmt und sich um komplexere Aufgaben kümmern muss, die normalerweise von Ärzten ausgeführt werden.

Ein weiteres Beispiel für diese Verschiebung ist, dass Pflegepersonal häufig zusätzliche Aufgaben wie die Verabreichung von Medikamenten oder das Überwachen von Vitalparametern übernimmt, die normalerweise von Ärzt*innen durchgeführt werden sollten. Infolgedessen können sie sich nicht so vollständig auf ihre primären Aufgaben konzentrieren, was zu einer reduzierten Qualität der Patient*innenversorgung führen kann.

Steigender Dokumentationsaufwand

Doch auch der steigende Dokumentationsaufwand kann ein Problem für das Pflegepersonal darstellen und somit auch Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Patient*innen haben. Die Pflegekräfte müssen immer mehr Zeit in die Dokumentation von medizinischen Maßnahmen, Patientendaten und Behandlungsverläufen investieren, was dazu führen kann, dass sie weniger Zeit für die direkte Patient*innenversorgung haben.

Dies kann zu einer Überlastung des Pflegepersonals führen, da sie versuchen müssen, ihre Pflegeaufgaben mit der Dokumentation in Einklang zu bringen. Wenn Pflegekräfte gezwungen sind, ihre Aufmerksamkeit von den Patient*innen abzulenken, um sich auf die Dokumentation zu konzentrieren, kann dies die Qualität der Pflege beeinträchtigen und sich negativ auf die Patient*innenversorgung auswirken.

Zusätzlich kann ein erhöhter Dokumentationsaufwand auch die Work-Life-Balance des Pflegepersonals beeinträchtigen, da sie mehr Zeit außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten aufwenden müssen, um ihre Dokumentationsaufgaben zu erledigen. Dies kann dazu führen, dass Pflegekräfte überarbeitet sind und sich weniger Zeit für ihre Erholung und ihr Privatleben nehmen können, was sich letztendlich auch auf ihre Arbeitsleistung und die Qualität der Patient*innenversorgung auswirken kann.

Persönliche Betreuung von Patient*innen enorm wichtig

Dabei ist die persönliche Betreuung durch qualifiziertes Pflegepersonal, das sich genügend Zeit für jeden Patient*innen nimmt, von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen von Patient*innen in Krankenhäusern. Pflegekräfte sind oft die ersten Ansprechpartner für Patient*innen und können eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ihrer Genesung spielen.

Durch eine persönliche Betreuung können Pflegekräfte den Bedürfnissen jeder/s einzelnen Patient*in gerecht werden und eine individualisierte Pflege anbieten. Dies kann dazu beitragen, dass sich Patient*innen verstanden und unterstützt fühlen und somit ihre Genesung und ihr Wohlbefinden fördern.

Pflegepersonal, das sich genügend Zeit nimmt, kann auch dazu beitragen, die Angst und Unsicherheit von Patient*innen zu reduzieren, die oft mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden sind. Durch offene Kommunikation und Empathie können Pflegekräfte dazu beitragen, dass Patient*innen sich sicher und geborgen fühlen und somit zu einem positiven Krankenhauserlebnis beitragen.

Auswirkungen auf das Pflegepersonal

Die Diskrepanz zwischen den Anforderungen an das Pflegepersonal und den Ressourcen, die zur Verfügung stehen, um diese Anforderungen zu erfüllen, kann sich stark auf das psychische Wohl der Pflegekräfte auswirken. Wenn das Pflegepersonal sich gezwungen fühlt, ihre Arbeit in einem System auszuführen, das es ihnen nicht erlaubt, die beste Pflege zu bieten, kann dies zu einer erheblichen Belastung führen.

Pflegekräfte können sich häufig überfordert, gestresst, frustriert und unzufrieden fühlen, wenn sie nicht in der Lage sind, ihre Aufgaben in der von ihnen gewünschten Art und Weise auszuführen. Diese Gefühle können sich langfristig auf das psychische Wohlbefinden auswirken und zu Burnout, Angstzuständen oder Depressionen führen.

Darüber hinaus kann der hohe Arbeitsdruck und die Arbeitsbelastung, die durch die Diskrepanz zwischen den Anforderungen und Ressourcen verursacht wird, auch Auswirkungen auf die Work-Life-Balance der Pflegekräfte haben. Sie können Schwierigkeiten haben, eine ausreichende Erholungszeit oder Freizeit zu finden, was wiederum das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen kann.

Lösungen?

Um die Überlastung des Pflegepersonals im Krankenhaus zu verringern, sind Veränderungen auf mehreren Ebenen erforderlich. Eine bessere Finanzierung ist unerlässlich, um mehr Personal einzustellen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Das Patient*innenaufkommen muss besser gemanagt werden, um sicherzustellen, dass das Personal angemessen für die Anforderungen ausgestattet ist. Die Qualität der Patient*innenversorgung kann verbessert werden, indem das Personal angemessener ausgebildet und unterstützt wird.

Um die Überlastung des Pflegepersonals zu verringern, ist es aber auch notwendig, die Ursachen des Ärzt*innenmangels anzugehen. Dazu können Maßnahmen wie eine Verbesserung der Ausbildung und der Arbeitsbedingungen für Ärzt*innen, eine Erhöhung der Anzahl von Medizinstudienplätzen oder die Einführung von Anreizen zur Förderung der Ärzt*innengewinnung in ländlichen Gebieten gehören.

Um die Auswirkungen des steigenden Dokumentationsaufwands zu minimieren, ist es wichtig, dass Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals zu reduzieren. Dazu kann die Einführung von digitalen Lösungen zur Optimierung der Dokumentation oder die Schulung von Pflegekräften in effektiven Dokumentationsmethoden gehören.

So kann das Pflegepersonal mehr Zeit für die direkte Patient*innenversorgung haben und somit zu einem besseren Wohlbefinden der Patient*innen beitragen. Es ist wichtig, dass das Pflegepersonal ausreichend Zeit hat, um sich um jede/n Patient*in individuell zu kümmern und eine unterstützende und empathische Pflege anzubieten. Dies kann dazu beitragen, dass Patient*innen schneller genesen und ein positives Krankenhauserlebnis haben.

Schließlich müssen auch Maßnahmen ergriffen werden, um die psychische Belastung und die Work-Life-Balance des Pflegepersonals zu verbessern. Hierzu können flexible Arbeitszeiten, Freizeitausgleich, angemessene Personalausstattung, Schulungen in effektivem Zeitmanagement und effizienteren Arbeitsabläufen sowie eine angemessene Vergütung und Anerkennung der Arbeit des Pflegepersonals gehören.

Durch die Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung kann die Überlastung des Pflegepersonals verringert werden und damit eine höhere Qualität der Patient*innenversorgung und eine verbesserte Work-Life-Balance erreicht werden. Durch die Unterstützung des psychischen Wohlbefindens des Pflegepersonals können letztendlich auch die Patient*innen von einer verbesserten Pflegequalität profitieren.

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