Wer Chancen nicht erkennt, kann diese auch nicht nützen!

In den letzten Monaten hat die Bildungsinstitution Schule so viel mediale Aufmerksamkeit bekommen, wie schon lange nicht. Von Anbeginn haben sich die „Lehrer*innen“ und Direktor*innen zu Wort gemeldet. Ob es nun die Testungen, der Präsenzunterricht oder die gesundheitsfördernde Distanz war – immer klare Worte und mit Unterstützung ihrer Personalvertretung und Gewerkschaft. Klare Regeln in Pandemiezeiten und auch damit verbundene Abgrenzungen zum Schutz aller, wurden in Verbindung zum Bildungsauftrag im Sinne der Schulpflicht gesetzt.

Auch wenn die Politik und der Druck von Eltern spürbar waren, das gewohnte System zu leben, haben sich die Bildungsverantwortlichen des Alltags über weite Strecken durchgesetzt. Was hier bitter aufstößt – die elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen wurden kaum genannt, allenfalls wenn es um die Aufsicht – also Tagesversorgung der Jüngsten ging. Weshalb kommt niemand auf die Idee, sich mit der Interessenvertretung der Lehrer*innen zusammenzuschließen und gemeinsam aufzutreten?

Schluss mit lustig! Wir sind nicht die Fußabstreifer im Bildungswesen!

Es darf nicht darum gehen, wer in der Bildungsdiskussion die lautere Stimme hat, den stärkeren Hebel oder die größere Lobby, nur weil erst im schulischen Bereich immer deutlicher sichtbar wird, wie sehr und nachhaltig positiv sich kognitive-/ emotionale-/ und soziale Entwicklung, Bildungsnähe und Verinnerlichen, Erproben und  die Anwendung von Erlerntem auf den weiteren Lebensweg auswirken können.

Hier darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden, der Bildungsauftrag ist vorhanden. Er wird von mehr als einer großen Institution umgesetzt, es gibt für beide gesetzliche Rahmenbedingungen und Verpflichtungen. Warum dann nicht auch dieselbe Achtung und den verdienten Status? Dann stünde es außer Frage, das bereit zu stellen ist, was es braucht, um die Qualität zu sichern.

Warum macht sich das Gefühl breit, dass wir uns als Bildungsinstitution immer öffentlich rechtfertigen müssen?

Raus aus der Defensive ist doch die schlüssige Konsequenz. Dieser Schritt wäre richtungs- und zukunftsweisend. Nicht das Jammern über das „Übersehenwerden“ hilft uns weiter, sondern ein „Schultern zurück“ – ohne uns sind die Perspektiven mehr als diskussionswürdig. Gerade die Pandemie hat gezeigt, welchen großen, unablässigen Teil die elementarpädagogischen Bildungsinstitutionen in der Gesellschaft darstellen.

Menschen, die sich für die Bildungsarbeit mit den Jüngsten unserer Gesellschaft entscheiden, sind Allrounder*innen und wahre Ressourcenkünstler*innen und auch in den schlimmsten Zeiten wahre Glücklichmacher*innen.

Es ist Zeit für ein neues Image in der Öffentlichkeit – von allen Seiten: Politik, Dienstgeberin und Interessenvertretung. Eintagsfliegen in Form von Kleinbeiträgen in den Medien und nette Folder und Presseaussendungen werden nicht alleine die Lösung sein. Medienarbeit muss einen viel größeren Stellenwert darstellen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wenn es um die Transparenz in der Darstellung unserer Leistungen geht. Denn wer in der Öffentlichkeit nicht präsent ist, den gibt es nicht. Elementarpädagogik ist ein Thema, das alle angeht. Die Erhöhung der finanziellen Mittel, der damit verbesserte Ausbau und die Aufstockung des Personals, sowie eine gesellschaftsrelevante Bezahlung, sind unsere Aufträge an die Politik.

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