Es ist leise geworden um die private Pensionsvorsorge und Betriebspensionen.
Aktuell müssen ja kleinere, um nicht zu sagen ganz kleine Brötchen gebacken werden. All die Versprechungen über tolle zusätzliche Gelder in der Pension können nicht erfüllt werden.
Durch die Bankenkrise
und auch deshalb, weil gewinnträchtige Staatsanleihen wie jene in Griechenland weggefallen sind, muss auf die Aktienmärkte ausgewichen werden. Dort braucht es zwar auch Wissen aber auch ganz einfach viel Glück, Bauchgefühl und das richtige Näschen um entsprechend Gewinne zu erzielen. Dazu wollen aber auch die Banken und Versicherungen noch ihren Teil vom Kuchen und ziehen mindestens zehn Prozent vom erwirtschafteten Ertrag schon einmal für den Eigenaufwand ab.
Bei von der Firma garantierten Betriebspensionen kommt noch dazu, dass viele Firmen jetzt Geld nachschießen müssen. In Tirol musste so letztes Jahr der Landesenergieversorger TIWAG sechzig Millionen Euro für die Betriebspensionen dazulegen.
Übrigens Geld der Tiroler StromkundInnen, welches sonst investiert oder als Dividende dem Land Tirol für zum Beispiel die Mindestsicherung oder Kinderbetreuung zur Verfügung gestanden hätte.
In der staatlichen Pension
dagegen ist es immer noch möglich, dass PensionistInnen-Vertretungen vollmundig irgendwelche Erhöhungen für bestimmte BezieherInnen-Gruppen verlangen können und auch immer wieder kriegen. Bei den Privaten kassiert erst einmal der Versicherer und was dann noch übrig bleibt, kriegen die Versicherten.
Schon beim Ansparen zahlt ja die SteuerzahlerIn durch die Steuererleichterungen mit und bei der Auszahlung der versprochenen aber nicht gehaltenen Gewinne zahlt sie dann noch einmal. Wir haben auch schon Anträge dazu, dies zu beenden und abzuschaffen, in der Tiroler Arbeiterkammer eingebracht, die aber alle abgelehnt wurden.
Leider ist es Banken und Versicherungen
und ihren Lobbyorganisationen gelungen, dass die meisten Menschen entgegen aller Erfahrung und wider besseren Wissen ernsthaft glauben, dass eine private Pensionsvorsorge sicherer als die staatliche Pension sei. Dieser Unsinn ist vielfach widerlegt und hat Millionen von Menschen in die Altersarmut getrieben, natürlich aber auch den Versicherern Milliardengewinne beschert.
Es dürften aber immer mehr Menschen in Österreich gut beraten werden, denn die Anzahl jener, die sich freiwillig in der Pensionsversicherung höher versichern, steigt kontinuierlich an. Mit minimalen Kosten für die Verwaltung, einer garantierten Verzinsung beziehungsweise mit Anpassungsfaktoren kann übriges Geld in der größtmöglichen Sicherheit für die Pensionsvorsorge verwendet werden.
Es darf nie vergessen werden,
dass Banken und Versicherungen nur „versprechen“, in Jahrzehnten Geld auszuschütten. In Vergangenheit und Gegenwart und in allen Ländern dieser Welt zeigte sich und zeigt sich aber, dass letztendlich nur der Staat oder eine staatliche Versichertengemeinschaft wirklich eine Geldleistung für alte Menschen garantiert.
Geschrieben von Helmut Deutinger, Landessprecher und Fraktionsvorsitzender Grüne in der AK Tirol/UG..
Quelle: Die Alternative